Der Campo de‘ Fiori ist einer der typischsten Plätze von Rom. Wenn wir den Namen übersetzen, bedeutet er Blumenfeld. Viele meiner Gäste denken, dass die Bezeichnung von den Blumenhändlern stammen, die hier täglich wunderbare Blumen und Pflanzen anbieten. Aber dem ist nicht so. In der Antike gab es an der östlichen Seite des Platzes ein Theater von Pompeius, der eine Geliebte namens Flora hatte, vielleicht stammt daher der Name „Fiori“. Eine weitere Theorie besteht darin, dass dieser Platz erst im 15. Jahrhundert bebaut wurde, früher befand sich hier nur eine Blumenwiese, von der der Name stammen könnte.
Der Name Blumenwiese klingt nach einem sehr romantischen Ort, aber das ist hier irreführend, denn hier wurden traditionell viele Todesurteile vollstreckt. Der berühmteste war vielleicht Giordano Bruno, der hier im Jahre 1600 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Er war Dominikanermönch und hatte eine für damalige Verhältnisse sehr modernes Religionsverständnis: Er sah in der Natur, in den Jahreszeiten die unendliche göttliche Kraft und war u.a. ein Anhänger von Kopernikus. Deshalb ist er in ganz Europa verfolgt worden, in Venedig gefangen genommen worden und schließlich in Rom verbrannt worden. Seine Asche warf man in den Tiber. Bis heute wurde er von der Kirche nicht rehabilitiert. Aber im Zentrum des Platzes steht nun seit dem späten 19. Jahrhundert eine Statue, die an ihn erinnert.
Besonders beliebt ist der tägliche Markt mit wunderbarem, frischem Obst, Gemüse und interessanten Gewürzen, die meine Gäste gerne kaufen, um auch zu Hause die italienische Küche genießen zu können. Am Campo de‘ Fiori gibt es auch eine große Auswahl an netten Restaurants, die nicht überteuert sind, sodass man hier wunderbar bei einem guten Glas Wein und einer Pizza dem italienischen Treiben zuschauen kann.
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