Der Kapitolshügel zählt zu den sieben Hügeln Roms, ist aber sicher der bedeutendste von Rom, denn hier treffen wir auf über 3000 Jahre Geschichte. Hier haben wir einige der ältesten Spuren menschlicher Ansiedlungen gefunden. Im 6. Jahrhundert v. Chr. begann man mit dem Bau der ersten Tempel von Rom, die den drei kapitolinischen Göttern Jupiter, Juno und Minerva geweiht waren. Imposante Reste kann man noch besichtigen. Hier befand sich auch das Tabularium, das Staatsarchiv, wo alle wichtigen Verträge und Gesetze aufbewahrt wurden. Vom Tabularium hat man einen unbeschreiblichen Blick auf das Forum Romanum.
Auch im Mittelalter stand das Kapitol im Zentrum der römischen Geschichte. Hier gab es eine Versammlungshalle, eine Burg und die Franziskanerkirche S. Maria in Aracoeli, die zu den schönsten Kirchen Roms gehört.
In der Renaissance, im 16. Jahrhundert, beauftragte Papst Paul III. Michelangelo, diesen Platz harmonisch zu gestalten. So entstand an der Stirnseite der Senatorenpalast, das heutige Rathaus. Hier sollte man genau hinschauen, denn Michelangelo hat nur eine Fassade vor die antike/mittelalterliche Baustruktur gesetzt. Rechterhand entstand der Konservatorenpalast, heute zusammen mit dem neuen Palast, links der Sitz der Kapitolinischen Museen.
In den Museen befindet sich das Original-Reiterstandbild von Kaiser Mark Aurel, auf dem Kapitolsplatz befindet sich eine Kopie.
Auch in der neueren Geschichte spielte das Kapitol eine bedeutende Rolle, denn hier wurden 1957 die römischen Verträge abgeschlossen, d.h. hier wurde die EWG gegründet.
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