Der Besuch des Trevibrunnens darf auf einer Reise nach Rom auf keinen Fall fehlen. Der Trevibrunnen entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und gehört, zusammen mit der Spanischen Treppe, zu den letzten großen Barockwerken in Rom. Der Künstler war Nicola Salvi, allerdings ist dies sein einziges berühmtes Werk. Der Name stammt von den drei Straßen (tre vie), die sich auf diesem kleinen Platz ursprünglich kreuzten. Für alle Gäste ist es immer wieder eine Überraschung, wenn wir aus den engen Gässchen heraustreten und plötzlich dieses barocke Spektakel vor uns sehen. Der Trevibrunnen ist der größte und aus meiner Sicht auch der schönste Brunnen von Rom.
Wenn wir uns den Brunnen näher anschauen, sehen wir, dass er eigentlich die Fassade eines Gebäudes ist, Palazzo Poli mit einem Museum für Zeichnungen und Druckgrafiken. Der Brunnen erinnert durch seine drei gewaltigen Nischen in seiner Form ein wenig an einen Triumphbogen. Im Zentrum sehen wir die Statue von Ozeanos, Gott des Meeres. Zu seinen Füßen ergießt sich das Wasser über Tritonen und Najaden, verschiedene Meereswesen, bis in das eigentliche Wasserbecken, das unter dem heutigen Straßenniveau liegt.
Auch die Statuen in den seitlichen Nischen beziehen sich auf das Wasser: Links sehen wir die Statue des Überflusses mit einem Füllhorn im Arm und rechts steht die Statue der Gesundheit mit der Schlange. Beides, Überfluss und Gesundheit, sind ohne Wasser undenkbar. Das Wasser wird hier als Lebensquell gefeiert. Bis vor wenigen Jahren wurde der Brunnen über ein antikes Aquädukt mit Wasser versorgt, seit mehreren Jahren funktioniert der Brunnen mit Hilfe von Pumpen.
Die barocke Kunst hatte in Rom ihren Ursprung und ist von Rom in die ganze Welt getragen worden. Typisch für die barocke Kunst ist die Mischung der verschiedenen Kunstgattungen, hier also Architektur und Bildhauerei.
In der ganzen Welt berühmt wurde der Brunnen durch den Film „La dolce vita“ von Federico Fellini, mit Anita Eckberg und Marcello Mastroianni. Bekannt ist die Szene, in der Anita Eckberg im Brunnenbecken steht und Marcello Mastroianni verführerisch zu sich ruft. Diese Szene ist Filmgeschichte.
Außerdem gibt es die Tradition, dass man, wenn man nach Rom wiederkommen möchte, eine Münze in den Brunnen werfen muss. Man stellt sich mit dem Rücken zum Brunnen und wirft mit der rechten Hand über die linke Schulter seine Münze in den Brunnen. Regelmäßig werden die Münzen eingesammelt und der Caritas zur Verfügung gestellt. Im Jahr kommen etwa 1,5 Millionen Euro zusammen.
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