Berühmt in der römisch-antiken Architektur waren die großen, öffentlichen Thermenanlagen. Die größten Thermen waren die Diokletiansthermen gegenüber dem heutigen Hauptbahnhof, der deshalb auch Stazione Termini – die Station der Thermen – genannt wird.
Bekannter sind aber die Caracallathermen hinter dem Circus Maximus. Sie wurden vor ca. 1800 Jahren im Auftrag des berühmt-berüchtigten Kaisers Caracalla errichtet. Caracalla war einer der brutalsten Kaiser in der römischen Antike; er ließ sogar seinen Bruder Geta ermorden.
In den Caracallathermen konnten über 2000 Menschen gleichzeitig baden. Thermen waren keine Heilquellen, sondern Vergnügungsbäder mit großen Sportplätzen (palestra) und unterschiedlich temperierten Wasserbecken, wo man sich nach dem Sport abkühlen konnte. Zu jeder Thermenanlage gehörten auch Massageräume, Umkleidekabinen und vor allem auch griechische und römische Bibliotheken, sodass man hier etwas für Körper, Seele und Geist tun konnte.
Die Römer liebten den Besuch der Thermenanlagen. Die Nutzung war kostenlos und diente vor allem der Körperreinigung, aber man hat sich hier auch getroffen, um Meinungen auszutauschen oder sogar zu arbeiten.
Die Caracallathermen sind so angelegt, dass Männer und Frauen sie gleichzeitig nutzen konnten, d.h. es gibt jeweils zwei Sportplätze, Umkleidekabinen usw.
Heute finden hier im Sommer auch Opernaufführungen statt. So haben hier zur Zeit der Fußballweltmeisterschaft in Italien 1990 zum ersten Mal die drei Startenöre gemeinsam gesungen: José Carreras, Placido Domingo und Luciano Pavarotti, ein einmaliges Ereignis…
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