Die Vatikanischen Museen gehören, zusammen mit dem Louvre in Paris und der Eremitage in St. Petersburg, zu den drei größten Kunstmuseen in Europa. Hier erwarten uns an die acht Kilometer lange Gänge und über zwanzigtausend Räume.
Die verschiedenen Sammlungen sind in den letzten fünfhundert Jahren von den Päpsten zusammengetragen worden: Es gibt eine etruskische Sammlung, eine ägyptische Sammlung, eine bedeutendene Pinakothek, eine Ausstellung zu Kutschen, ein etnologisches Museum, eine umfangreiche Sammlung römisch antiker Skulpturen und natürlich die berühmten Privatgemächer der Päpste, die sogenannten Stanzen (Zimmer), die Raffael zu Beginn des 16.Jahrhunderts dekoriert hat.
Höhepunkt ist aber sicher die sixtinische Kapelle mit den Meisterwerken von Michelangelo. Von ihm stammt das Deckenfresko mit Darstellungen aus dem alten Testament. Jeder kennt vor allem die Erschaffung Adams im Zentrum der Decke. Aber Michelangelo hat ein weiteres Mal hier gearbeitet: Auch die Altarwand mit der Darstellung des jüngsten Gerichtes ist ein Meisterwerk des Hochrenaissancekünstlers.
Zudem finden in der sixtinischen Kapelle die Pastwahlen statt. Ist ein Papst gestorben oder, wie Papst Benedikt, zurückgetreten, versammeln sich in dieser Kapelle die Kardinäle. Wärend der Wahl (Konklave) dürfen sie keinen Kontakt zur Außenwelt haben. Ein Papst gilt als gewählt, wenn er zweidrittel plus eine Stimme bekommt. Die Wahlzettel werden in einem Ofen verbrannt, und der weiße Rauch steigt auf, den man auf dem Petersplatz sieht. Das ist das berühmte Zeichen: habemus papam – wir haben einen (neuen) Papst.
Wenn Sie mehr über diese kaum fassbare Kunstfülle erfahren möchten und sich nicht im Museum verlieren wollen, buchen Sie am besten eine Führung, denn nur so sehen Sie die wahren Meisterwerke. Auf jeden Fall rate ich aber immer zu einer Vorreservierung, denn die Wartezeiten sind extrem lang. Mit einer autorisierten Führerin haben Sie auch die Möglichkeit, direkt aus den Museen in die Peterskirche zu gehen ohne weitere Wartezeiten und Umwege.